Konzept: She She Pop –– Koproduktion: She She Pop, Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, FFT Düsseldorf & brut Wien.
Von und mit: Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Barbara Gronau, Annett Gröschner, Fanni Halmburger, Alexandra Lachmann, Katharina Lorenz, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Peggy Mädler, Ilia Papatheodorou, Wenke Seemann, Berit Stumpf and Nina Tecklenburg –– Künstlerische Mitarbeit: Kaja Jakstat –– Bühne: Sandra Fox –– Kostüm: Lea Søvsø –– Lichtdesign: Sven Nichterlein –– Ton: Florian Fischer –– Video: Sandra Fox, Branka Pavlovic & She She Pop
Vorstellung in deutscher Sprache, mit Übersetzung ins Rumänische und Englische.
In dem Projekt Schubladen begegnen Mitglieder von She She Pop (alle im Westen aufgewachsen) 20 Jahre nach der Wende einigen ost-sozialisierten Gegenspielerinnen auf der Bühne, um füreinander ihre Schubladen zu öffnen, in diesen zu stöbern und dabei eine gemeinsame Biographie der letzten 40 Jahre aus persönlichem Material zu bilden. Bilder aus den eigenen Fotoalben, Briefe, Auszüge aus Tagebüchern und anderen persönlichen Textdokumenten werden zusammen mit Literatur, politischen Texten und Musikplattenchronologisch sortiert. Dabei sitzen sich drei Ost-West-Paare gegenüber und versuchen sich -ähnlich wie bei einer Paartherapie- durch gegenseitiges Fragen besser kennenzulernen und näherzukommen. Die Antworten spiegeln dabei jeweils nur die eigene Meinung wieder und beziehen sich nicht auf verlässliche Quellen, was Missverständnisse und Projektionen offenbart. Eine vielstimmige und zutiefst subjektive Chronik der ost-westdeutschen Geschichte wird live erzählt, mit privaten oder öffentlich zugänglichen Textquellen belegt, aus der Erinnerung referiert, entlang oder entgegen der großen Weltanschauungen. Dabei schrecken She She Pop nicht davor zurück, beim kollektiven Erzählen Lücken, Ungenauigkeiten und fehlende Verbindungen aufzuzeigen, sie betonen diese sogar als Teil des Systems und stellen Fragen wie: Wer waren wir? Wer sind wir? Warum sind wir so geworden?
„Ein lebendiges Familienalbum, das sich in ein gut verständliches, kollektives Selbstportrait verwandelt. Dieses Durchstöbern von Erinnerungen ist erfrischend neu, ironisch und von einer fast anthropologischen Klarheit.“