von Valerică Stănescu –– Inszenierung: Mihai Lukacs
Gastspiel die Roma-Theatergruppe Giuvlipen und das
Jüdische Staatstheater
Kali Traš ist nicht nur eine andere Geschichte. Kali Traš ist, vielleicht, die wichtigste und schmerzhafteste Geschichte der Roma. Kali Traš (Romani, die schwarze Angst) ist der von den Roma benannte ethnische Vernichtungsplan des faschistischen Regimes im Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit einer Roma-Laientheatergruppe blicken wir als Zeugen auf dem Abschnitt des Roma-Völkermordes des letzten Jahrhunderts zurück. Ausgangspunkt ist das Buch des Überlebenden Valerică Stănescu, "Der Tod in den Augen", welches die Laufbahn von Schauspielern, Puppenspielern, Wahrsagerinnen oder Musikern verfolgt, in diesem Fall Diloda, Șopârla, Leanca und Franț und deren Deportation nach Transnistrien, in die Bug-Lager. Unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, kämpfen sie gegen Kälte, Hunger und Cholera und träumen von der Heimkehr. Schaffen sie es, nach Rumänien zurückzukehren? Falls nicht wird sich jemand darum kümmern, ihren Leid als Erinnerung aufzubewahren, damit dieses Kapitel Geschichte nicht erneut geschrieben wird? Wie gelingt es ihnen, aus dem schaurigen Massenmord zurück in ihre heile Theaterwelt zu fliehen?