von Bertolt Brecht
Regie: Victor Ioan Frunză
Im Dreißigjährigen Krieg betreibt
die Marketenderin Anna Fierling, genannt Mutter Courage, im Troß der
Regimenter ihre Geschäfte. Weil sie zu lange um seine Befreiung
verhandelt, verliert sie ihren Sohn Schweizerkas, dem die Verwaltung
der Regimentskasse kein Glück gebracht hat. Ein Verbrechen kostet auch
den älteren Sohn Eilif das Leben, während Courage nach wie vor rastlos
durch die Länder zieht. Ihre stumme Tochter Kattrin fällt den
kaiserlichen Truppen zum Opfer, vor derer Überfall sie die Bewohner der
Stadt Halle trommelnd gewarnt hat. Lebenserfahren und unsentimental,
gewitzt und realitätsbewußt zugleich, lebt die Courage in einem
tragischen, unaufhebbaren Widerspruch: Sie ist Geschäftsfrau, weil sie
Mutter ist, und sie kann nicht Mutter sein, weil sie Geschäftsfrau ist.
Brecht schrieb das Stück 1939 aufgrund der Handlung aus Grimmelshausens Roman von der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche.
Das Stück gelang zur Uraufführung am 19. April 1941 am Schauspielhaus
Zürich mit Therese Giehse in der Titelrolle (Regie: Leopold Lindtberg),
während die Berliner Inszenierung Bertolt Brechts und Erich Engels 1949
der Hautpdarstellerin Helene Weigel Weltruhm eintrug.
Am DSTT
wurde das Stück von Mauritius Sekler im Jahre 1958, mit Margot
Göttlinger als Mutter Courage, sowie auch von Stefan Andreas Darida
1988, mit Ildikó Jarcsek-Zamfirescu in der Hauptrolle, inszeniert.
DER SPIELLEITER
Victor Ioan Frunzã ist z.Z. einer der meistgeschätzten rumänischen Regisseure. Der ehemalige Absolvent der Bukarester Theater- und Filmhochschule inszenierte seit seinem Abschluß 1981 über 60 Theater-, Opern- und Fernsehproduktionen und wurde von erstrangigen Bühnen des In- und Auslandes verpflichtet. Von 1990 bis 1993 war er Intendant des Rumänischen Nationaltheaters aus Klausenburg und bis 1994 Dozent an der Klausenburger Musikhochschule (Lehrstuhl für Opernregie) und an der Schauspielhochschule Târgu Mures (Regie-Lehrstuhl).
Zu den Highlights seiner Karriere zählen Inszenierungen wie
- Der Kirschgarten, von Anton Tschechow (Nationaltheater Budapest) - Don Juan, von Molière (Schauspielhaus Galatz) - Ghetto? von Joshua Sobol (Nationaltheater Bukarest) - Falstaff, von William Shakespeare (Nationaltheater Klausenburg) - Ein Sommernachtstraum, von William Shakespeare (Nationaltheater Klausenburg) - Becket, von Jean Anouilh (Nationaltheater Klausenburg) - Satyricon, nach Petronius (Nationaltheater Târgu-Mures) - Lorenzaccio, von Alfred de Musset (Ungarisches Csiky-Gergely-Staatstheater Temeswar)
- Strategie eines Schweins und Enfantillages, von Raymond Cousse (Ungarisches Csiky-Gergely-Staatstheater Temeswar)
- Die Unterrichtsstunde, von Eugène Ionesco (Ungarisches Csiky-Gergely-Staatstheater Temeswar)
- Der König stirbt?von Eugène Ionesco (Theatrum Mundi Bukarest)
- Hamlet, von William Shakespeare (Ungarisches Csiky-Gergely-Staatstheater Temeswar)
u.a.
Er
erhielt 19 der bedeutendsten Preise und Auszeichnungen des In- und
Auslandes, so den Regiepreis des Rumänischen Theaterverbandes UNITER,
den Regiepreis der rumänischen Organisation des Internationalen Vereins
der Theaterkritiker (AICT), den Preis für die beste Vorstellung und
zwei Regiepreise am Rumänischen Landestheaterfestival "Ion Luca
Caragiale" in Bukarest; er wurde für den Preis der besten Vorstellung
seitens des Ungarischen Verbandes der Theaterkritiker nominiert. Er
wurde mit dem Verdienstorden "Der Stern Rumäniens" im Rittergrad
ausgezeichnet.
Das Orchester des DSTT:
Valentina Kohonicz (Piano), Robert Kiss (Klarinette), Emil Zău (Trompete), Sorin Şteia (Akkordeon), Emil Gheorghe Zoltan (Sax), Anton Baranyai (Schlagzeug)
Soldaten:
Andrei Hansel
Silviu Muntean
Dacian Predan Hallabrin
Cãlin Bleau
Kinder:
Noemi Suru
Andreea Feraru
Daniel Florea
Alexander Graf
Daniela Stan
Susanna Toth
Miro Diaconu