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Deutsches Staatstheater Temeswar

STEFAN HEINZ KEHRER

2. März 2010
Am Abend des 18. Dezember 2009 ist in Berlin, im Alter von 96 Jahren, der Schauspieler und Autor

STEFAN HEINZ KEHRER

sanft entschlafen. Er war eine mit dem Schicksal der Banater Schwaben und insbesondere mit der Geschichte des rumäniendeutschen Theaters unzertrennlich verbundene Persönlichkeit.

Geboren wurde Stefan Heinz 1913 in Kleinsanktpeter (Totina) im Banat. Er besuchte das Realgymnasium und die Deutsche Katholische Lehrerbildungsanstalt in Temeswar. Zwischen 1932 und 1952 wirkte er – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – als Lehrer in mehreren banatschwäbischen Dörfern. Unter dem Künstlernamen Hans Kehrer veröffentlichte er Gedichte und Prosa, u.a. sehr beliebte Mundartstücke.

1953 wird er Mitglied des Ensembles der neu gegründeten Temeswarer deutschen Staatsbühne. Mit dieser Einrichtung wird sich fast seine ganze Karriere von nun an in zwei Eigenschaften identifizieren: als Schauspieler und als Bühnenautor. Aus seinen Bühnenwerken, von denen viele in banatschwäbischer Mundart, erwähnen wir: Versunkene Äcker (1961), Es geht um die Heirat (1966), Narrenbrot (1974), Meister Jakob und seine Kinder, Bühnenfassung nach Adam Müller-Guttenbrunn (1974), sowie auch ein Bühnenwerk, welches das dramatische Schicksal der Rumäniendeutschen im 20. Jahrhundert wie kaum ein anderes synthetisiert: Zwei Schwestern, eine schwäbische Passion. Das Stück wurde zweimal in Temeswar inszeniert, anschließend auch als Fernsehfilm aufgezeichnet und mehrmals auf in- und ausländischen Gast- und Festspielen aufgeführt.

Als Schauspieler wirkte er in zahlreichen Rollen, so in Stücken wie Kabale und Liebe und Wilhelm Tell, von Fr. Schiller, Minna von Barnhelm, von Lessing, Romeo und Julia, von Shakespeare, u.v.a. Großer Beliebtheit erfreuten sich seine unzähligen Auftritte in bunten Abenden als Vetter Matz von Hopsenitz, der den leicht altmodischen, doch selbstbewussten, witzigen und auch selbstkritischen schwäbischen Bauer verkörpert.

Beginnend mit 1980 wohnt Kehrer in Deutschland, wo er seine publizistische und künstlerische Laufbahn fortsetzt, vor allem im Dienste seiner Banater Landsleute. 2001 erhielt er das Bundesverdienstkreuz I. Klasse, für seine erworbenen Verdienste in der Förderung der banatdeutschen Kultur in der alten wie in der neuen Heimat.

Das Ensemble des Deutschen Staatstheaters Temeswar trauert um eine seiner erstrangigen einstigen Persönlichkeiten und spricht den Hinterbliebenen seine aufrichtige Anteilnahme aus.

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