Es war ein Anliegen der Autoren dieser Inszenierung, dass die Musik
Kurt Weills vollständig und originalgetreu von den Schauspielern und
dem Orchester des Deutschen Staatstheaters interpretiert wird. Die
Vorstellung übernimmt Formmerkmale des Musiktheaters, ohne dabei auf
Gegenwartsbezüge - im bildlichen und darstellerischen Bereich - zu
verzichten, in einer postmodernen "Mixtur", welche die Aktualität
dieses Werkes Brechts betonen soll.
Die Dreigroschnoper -
1928 in Berlin uraufgeführt - war das erste Werk, welches Brecht
Weltruhm einbrachte: 1930 wird das Stück in Moskau, 1933 in New York
aufgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es eines der ersten Werke,
welche in Ost- wie in Westdeutschland in kurzer Zeit auf vielen Bühnen
inszeniert wird. Dank der großen Publikumsbeliebtheit des Textes und
der Musik wurde Die Dreigroschenoper weltweit in wenigen Jahrzehnten zu einem emblematischen Werk des Theaterschaffens des 20. Jahrhunderts. Nun,
zum 50. Todesjahr Brechts, wird das Stück zum ersten Mal am Temeswarer
Deutschen Staatstheater inszeniert. Die Inszenierung bringt 45
Mitwirkende auf die Bühne, und der Verlauf der dramatischen Handlung
setzt den schnellen Wechsel von acht komplexen Bühnenbildern voraus.